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Familienbericht
Der Kreis Viersen will ein familienfreundlicher Kreis sein. Den Bürgerinnen und Bürgern ist ein funktionierendes Familienleben sehr wichtig. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass unsere Familien eine hohe Lebensqualität im Kreis Viersen vorfinden.
Der Blick reicht über alle Generationen von der Zeit vor der Geburt unserer Kinder bis ins Seniorenalter. Nur wenn wir ein attraktiver Wohnstandort für Familien sind, können wir auch ein attraktiver Wirtschaftsstandort für Unternehmen sein. Wenn wir in unserem Bericht von „Familie“ sprechen, dann sind wir uns bewusst, dass Familie heutzutage sehr unterschiedliche Formen annehmen kann.
Die „Normalfamilie“ mit Mutter, Vater und zwei Kindern ist häufig noch Idealbild, aber längst nicht mehr gesellschaftliche Normalität. Immer häufiger sind Eltern vor besondere Herausforderungen gestellt: Weil sie ihre Kinder allein erziehen müssen, weil sie besonders viele Kinder haben, weil sie als Einwanderer oder Flüchtlinge besondere Anstrengungen zur Integration unternehmen müssen oder weil plötzlich die Pflege der Großeltern ansteht. Alle Familien brauchen unsere Unterstützung: Sie brauchen - je nach Lebenslage – eine gut abgestimmte Kinderbetreuung, Hilfe zur Existenzsicherung, bei Familienproblemen, bei der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung.
Damit Angebote und Hilfen auf die Familien zugeschnitten werden können, hat der Kreistag im Herbst 2013 beschlossen, diesen Familienbericht zusammen mit dem Institut SOCIAL.CONCEPTS (SO.CON) der Hochschule Niederrhein zu erstellen. Die vorliegenden Ergebnisse sollen Grundlage für Familienpolitik im Kreistag und für die Arbeit all derer sein, die sich in der Kreisverwaltung für Familien engagieren.
Der Familienbericht beschreibt zum einen die Lebensumstände von Familien im Kreis Viersen. Hierzu wurde eine Familienbefragung durchgeführt, die die fünf Themenblöcke „Bevölkerungsentwicklung“, „Arbeitssituation und wirtschaftliche Lage“, „Lebensräume“, „Unterstützungsbedarf“ sowie die „Lebenssituationen von Kindern“ untersucht. Daneben dokumentiert der Familienbericht den Erfolg einiger bereits verwirklichter Maßnahmen der familienpolitischen Institutionen und Akteure im Kreis.
Der Familienbericht will dabei keine Statistiksammlung sein. Vielmehr werden die ermittelten Daten in einem zweiten Schritt ausgewertet und aufbereitet. Das macht den Familienbericht zu einem wichtigen Hilfsmittel für Politik und Verwaltung. Wenn soziale Entwicklungen und konkrete Bedürfnisse erkannt werden, können die Verantwortlichen frühzeitig reagieren und Lösungen entwickeln.
Auf der Grundlage des Familienberichts können dann in einem weiteren Schritt Beratungs- und Betreuungsleistungen wirksamer geplant und die Zusammenarbeit mit den zahlreichen politischen Akteuren im Kreis optimiert werden. Der Familienbericht ist somit ein zentrales Element, um effektives und effizientes Handeln zu ermöglichen.
Nicht zuletzt dient der Familienbericht auch dem sozialpolitischen Anliegen, Bildung zu ermöglichen und Armut zu verhindern. Er geht davon aus, dass Bildung auch in der Freizeit, etwa in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der fünf Jugendämter im Kreis (Kreis Viersen sowie die Städte Kempen, Nettetal, Viersen und Willich) stattfindet. Ein sachgerechtes Angebot kann nur geplant werden, wenn Wünsche und Defizite bekannt sind.
Der Familienbericht soll in regelmäßigen Abständen aktualisiert und ausgewertet werden. Dabei sollen Teilbereiche mit besonderem Handlungsbedarf vertieft betrachtet werden.